Luppenauer Förderverein e.V.

  Ausfahrt des Luppenauer Fördervereins zu Himmelfahrt

SAALE-ELSTER-AUEN-KURIER - Juni 2019

Männertag – maskuline Grundform menschlichen Vergnügens! Unberührt von allen realen und gefühlten Reglementierungen der Gender-Korrektheit in Umgang und Sprache, verläuft dieser Tag nach eigenen Regeln. Niemand schreibt eine Quote vor, und jedes Jahr verweist der Vorstand auf die Freiwilligkeit der Teilnahme, was insbesondere für den vorangestellten Besuch der Kirche betont wird. Tatsächlich zähle ich mehr Frauen, darunter eine sehr junge Dame.  Wenn auch die Einstimmung eher der Himmel- als der Radfahrt  gewidmet war, berühren uns Hinweise auf die Schöpfung, den Horizont und das  leicht bewölkte Blau in Anbetracht des bevorstehenden Naturerlebnisses durchaus. Grundsätzlich stimmt der Gesang fröhlich und auch ein Gebet kann bei einer traditionell gefährlichen Unternehmung das Gefühl finaler Sicherheit erhöhen. Aber darauf lassen wir es nicht ankommen, auch wenn wir mit unserem Vorsitzenden gern ein halbes Bier trinken, was aus seiner Sicht der der Wiederherstellung des  ungetrübten sozialen Friedens dient.


Die Ausfahrt des Luppenauer Fördervereins beginnt

Ein durch Übermaß provozierter Sturz oder gar eine Rauferei sind nicht vorstellbar. Im Gegenteil, es kommt wohl weniger zu Wesensveränderungen als zur Betonung liebenswerter Eigenschaften. In gleißendem Sonnenlicht zeigte sich die Natur in farbenfroher Blüte, duftete das frisch gemähte Heu und der junge Mais leuchtete  grün im Gegenlicht, parallele Kurven und Linien von einem Feldrand zum anderen bildend. Mitunter war durch die Mahd der Weg nicht mehr sichtbar. Oft gefahren, verfehlten wir unser Ziel nicht. Die Markierungen des Pilgerweges halfen auch den schwere Säcke tragenden Fremden. Der Spielplatz in Horburg begeistert alljährlich   mit dem von der Marketenderabteilung  mitgebrachten Picknick, vor allem aber mit den Spielgeräten. Beachtenswert gelang das synchrone Schwingen auf der Kettenschaukel ohne Sekt aus dem Glas zu vergießen. Ganz unterschiedlich verhielten sich die Partner auf der Wippe, während die hinteren sich echt anstrengten, verhungerten die vorderen ungeachtet größerer Masse passiv hoch in der Luft. Was dem Betrachter der Bilder  auf der Homepage des Vereins als auf und ab erscheint, ist lediglich Folge der veränderten Perspektive. Wunderbar – Gruppenfotos und Rückreise. Hier trafen wir Fuhrwerke mit großen und kleinen Pferden sowie einen handgezogenen Bollerwagen vor lila blühendem Wegesrand. Am Löpitzer Strand - hochsommerliche Badeszenen und vom Schloss wehte deutsches Liedgut herüber. Der Park war sehr gut gefüllt, mehrreihig lehnten die Räder am Zaun. Die Mitglieder des Luppenauer Fördervereins präsentierten sich stolz in neuem Zelt. Ein wunderbarer Tag ging behutsam zu Ende, der blaue LANZ Bulldog  Baujahr 1939 tuckerte zurück nach Geusa, es wurde leiser, beschaulich und ein letztes Glas getrunken.
Am nächsten Morgen fiel mir der Strand durch makellose Sauberkeit auf. Immer wieder bin ich versucht, an das Gute im Menschen zu glauben. Einen Steg weiter war das Ordnungsamt Schkopau mit einem Mitarbeiter noch voll im verzweifelten Einsatz: Müll, aus ihren Ständern gerissene Zäune (Sicherung der durch die LMBV noch zu verfüllenden Tiefbrunnen) und als herausragende Leistung -  zerstörte und mit Fundament umgesetzte Bänke!
Bleiben Sie optimistisch,

I.B.